Zwischen Wahnsinn und Liebe

Xai-Xai


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XAI-XAI, das sind Mythen, Sagen, Märchen, Legenden und Lyrik von Liebe und Leidenschaft, Jugend und Alter, Tod und Unsterblichkeit, vom alltäglichen Wahnsinn, von Lügen und Intrigen, von den guten und den bösen Spielen präsentiert als ausdrucksstarke Performance.


XAI-XAI arbeitet mit Symbolen und Bildern. Ob tragisch, komisch oder provokativ, sie bieten einen Weg des Erkennens und des Begreifens: für das eigene Schicksal. Für die eigene Persönlichkeit, bis hin zu den Traum- und Angstwelten des Ichs.


XAI-XAI ist die Verbindung von Sprache, Klang und Bewegung. Es ist das
perfekte Zusammenspiel von Kontrabass, Stimme, Rhythmus, Mimik, Ausdruckstanz, Pantomime und Schauspiel.


XAI-XAI ist akrobatisches Kontrabass-Spiel, Improvisation, atemberaubende Fastbrakes, abrupte Tempowechsel und verwegene Klangmuster.


XAI-XAI verwandelt den Kontrabass: mal zum Percussions-Instrument, mal zum Darsteller, oder zum experimentellen Klangobjekt.


XAI-XAI ist ein Schlüsselerlebnis, ob als One Man Show oder im Ensemble mit anderen Künstlern.


XAI-XAI ist flexibel. Die Spieldauer erstreckt sich von 20 min bis zu einem abendfüllenden Programm und kommt bereits mit einer Bühne von 2-5m aus. Wenn`s mehr ist, umso besser.


XAI-XAI ist.........

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Stephan Lanius




„Ich nahm einen Schluck von dem dünnen Kaffee und liebäugelte mit der fetten Spinne, die mir gerade über die Füße krabbelte und ihr Netz zog. Schon wieder. Ich seufzte. Soll ich jetzt schon wieder das Ditters von Dittersdorf Konzert üben – zum unendlichsten Male? Der Spinne war’s gleich.
Dank meiner musikalischen Vollnarkose, die es mir seit Jahrzehnten ermöglichte. Immer und überall zu üben, egal wie, was, wann, warum. Erhob ich mich. Ohne das ich es merkte. Ich nahm den Kontrabassbogen in die Rechte und die Oma, meinen Kontrabass, in die Linke, bevor ich vollends über sie zusammenbrach. So hing ich über ihr wie ein Stück Schweinefleisch auf der Schlachtbank – und führte professionell routiniert den Bogen, so wie es mir meine siebzehn Lehrer beigebracht hatten, über die Saiten. Es klang schauderhaft. Die Spinne hetzte über die vier Wände zum Fenster hinaus. Ich baumelte so den ganzen Vormittag herum über der Schlachtbank und verursachte die schrecklichsten Töne meines Lebens. Es gefiel mir. Es machte mir ungeheuer Spaß.

Den Nachmittag wollte ich natürlich ebenso schrecklich verbringen. Unmöglich! Im Gegenteil. Es sirrten und surrten die Töne durch den schimmeligen Raum, dass es eine Pracht war. Eben ein schrecklicher Spaß. So spaßig hatte ich seit zehn oder elf Jahren, wenn ich richtig zähle, nicht mehr gespielt. Ich fragte mich und überlegte hin und her, wie das wohl käme.
Den Abend wollte ich jedenfalls weiter so vibrieren. Doch jetzt erwarteten mich schnelle, hin und her springende Töne und Motive. Schnatternde und gurrende Klänge wurden nun flügge... Dieses Stück nannte ich später "Neugier".


Lebenslauf von:
Stephan Lanius


Geboren in der Schauspielerfamilie Lanius-Schneider.
Mit sechs Jahren regelmäßiger Klavierunterricht., erste Soloauftritte.
Später Kontrabaßunterricht, dem ein Studium am Richard-Strauss-Konservatorium München (Musikreife) und an der Musikhochschule Detmold (Musikdiplom) folgen.
Engagements im Landestheater der Altmark (Stendal), an der westsächsischen Philharmonie Leipzig, dem Süddeutschen Städtetheater Passau und am Bayerischen Rundfunk München.

Meisterkurse für Kontrabaß-Solo und Bühnengestaltung bei M.Bunya, M.Wolf, F.Posta im klassischen, bei R.Brown, D.Holland, N.H.Orsted Petersen, P.Kowald und F.Rabbath im jazzigen und freien Bereich.
Ensembles für Neue Musik und Theater Piano Possibile (München), Horizonte (Detmold), ICI-München (Zusammenarbeit mit Barry Guy, Vinko Globokar), Superstrada (München), Zirkon (München) und Solo-Performance XAI-XAI (München), sowie Leitung und Arbeit mit den Free-Jazz Ensembles St.ØHL , Orpheus und Wadadah.

Fort- und Ausbildungskurse an der Theaterschule Galli (Freiburg), Traumfabrik (Regensburg) und bei H.Uchiyama (Paris), Weiterbildungskurse für Grenzwissenschaften bei A. Harf (München). Mitglied der IMS (International Microtonal Society) in der Schweiz, pädagogische Tätigkeit in Musik und Ausdruckstheater. Konzertarbeit sowohl solistisch als auch im Ensemble in Deutschland, Holland, Schweiz, Österreich, Italien, Frankreich.


1992 Zusammenarbeit mit P. Kowald für Musik-Tanz-Performance Aachen.

1995-2002 Engagements beim Orchester des Bayerischen Rundfunks München

1996 Teilnahme am Internationalen Wettbewerb für Neue Musik
"Gaudeamus"Rotterdam

1997-2009 Film-, Theater-, Tanz-, Textvertonungen mit Superstrada,
XAI-XAI Soloperformance.

1997 Erhalt des Kulturförderpreises der Landeshauptstadt München mit der Gruppe für Neue Musik "Piano Possibile"

1998 Aufträge für Soloproduktionen mit Münchner Theatergastspielen.

1999-2003 Kontrabaß im Musical Ludwig II Füssen

2000 Initiation von "München Improvisiert"

2000 Gründung von "Asyl-Art"
(Musik und Kunst zwischen Asylbewerbern und Deutschen Künstlern) seither jährlich Organisation und Durchführung mehrerer Konzertveranstaltungen

2000-2004 Bazár Dilo (Osteuropäische Zigeunermusik)

2001-2005 Engagements bei den Münchner Symphonikern

2001-2009 Engagements am Residenztheater München

2001-2003 Engagements an den Kammerspielen München

2002-2007 Bühnenmusik an der Staatsoper München

2003 Erhalt des Musikstipendiums der Landeshauptstadt München

2004 Musik/Kultur - Forschungsreise nach Burkina Faso und Ghana (Westafrika)

2005 Arbeit mit dem Ensemble "Musik zum Anfassen" für Kinder

2005 Auftragskomposition der Münchener Gesellschaft für Neue Musik MGNM

2005-2008 Zusammenarbeit mit Stefan M. Marb: Butohtanz- Produktionen

2005-2006 Fortsetzung der Forschungsarbeit in West- und Ostafrika

2007-2009

Mobile Theaterproduktionen und Künstlerische Leitung bei Kultur auf Rädern e.V.

2007-2008 Stimmbildung und Theaterarbeit für Mensch-Kunst-Leben e.V.
(Theateratelier)

2007-2013

2010       

Entwerfen und Spielen von Musik-Theaterproduktionen für soziale Einrichtungen

Jugendprojekte mit Musik und Texten von Jugendlichen aus Randgruppen
2012/13
Spielen von klassischen Theaterstücken in Schulen (Festspielhaus München)

2006-heute

Solokontrabassist bei der Taschenphilharmonie München

2004-heute Musiker bei Mini-Musik e.V.

2013 

Produktion "ZWEI" mit Masako Ohta









Jurybegründung
Musikstipendium 
Stephan Lanius


Jurybegründung Musikstipendium 2003
Stephan Lanius


Der Kontrabassist, Improvisator und Komponist Stephan Lanius ist einer der erfrischendsten und liebenswertesten Erscheinungen im Münchner Musikleben.
Gesellschaftliches und soziales Engagement (z.B. Gründung von AsylArt), Hinwendung zu Kindern sind ihm nicht nur Selbstverständlichkeit, er erfüllt diese Aktivitäten mit köstlicher Ironie, mit Witz und Geist, mit spürbarem inneren Anliegen und inniger Anteilnahme. Solches vermag nur, wer souverän über die technischen Vorraussetzungen verfügt und zugleich Musik zutiefst als Sprache versteht, die in ihrem Reich einzige, nur ihr eigene Geheimnisse birgt. Freude und Neugier an jedem musikalischen Spürgang sind bei Lanius lustvoll ungebrochen geblieben. Er verkörpert eine musikalische Haltung, die beispielhaft jedem arroganten, autoritären und bürokratischen Denken fremd entgegen steht. Er ist einer jener viel zu wenigen Musiker, mit denen Entwürfe in eine offene Zukunft zu erstellen wären. Lanius´ Wunsch, seinen Horizont durch einen Studienaufenthalt in Afrika zu erweitern, unterstreicht seine ungebrochene Wachheit. Der Ort ist mit Bedacht ausgewählt, keineswegs nur als Facette in irgendeinem weltmusikalischen Patchwork. Denn in Afrika sieht er noch das ursprüngliche Zusammendenken von Musik, Sprache, Bewegung, Theater, Tanz, Geschichte und Emotion. So arbeitet er bereits, hier möchte er weiter lernen.